Als gesellschaftliches Querschnittsproblem ist Rechtsextremismus nicht auf den Jugendbereich begrenzt, tritt aber in diesem Handlungsfeld in spezifischer Weise in Erscheinung.
Gemäß dem Stand der Erkenntnisse der wissenschaftlichen (Begleit-) Forschung zu Möglichkeiten und Grenzen von Interventionen im Jugendbereich moderiert die MBR sowohl langfristige Prozesse zur Stärkung nicht-rechter Alltagskultur als auch Prozesse zum Umgang mit rechtsextremen und rechtsextrem-orientierten Jugendlichen.
Die Sozialraumorientierung als Strategie und Methode wird von der MBR in ihrer Arbeit systematisch einbezogen und weiterentwickelt. In diesem Sinne sind die Akteure der Jugendarbeit wichtige Partner im Prozess der Stärkung demokratischer Gemeinwesen.
Zur Unterstützung der Arbeit vor Ort hat die MBR das Analyseraster “Sozialraumorientierung im Umgang mit Rechtsextremismus in der Jugendarbeit” entwickelt, das den Kolleg/innen in den Einrichtungen zur Verfügung gestellt wird, damit sie selbständig weiterarbeiten können.
Die Art der Beratungstätigkeiten lässt sich unterteilen in Einzelfall-, Projekt- und Prozessberatung. Das Spektrum der Klienten reicht von Jugendlichen bzw. Jugendgruppen über einzelne Mitarbeiter/innen und Leiter/innen von Jugendfreizeiteinrichtungen, kompletten Teams von freien Trägern der Jugendhilfe, bis zu thematischen Arbeitsgemeinschaften (nach §78 KJHG) sowie Mitarbeiter/innen und Leitungen der Jugendämter.
Je nach Bedarf und Handlungsebene der Klienten steht der Präventionsgedanke oder die Vermittlung professioneller Reaktionsweisen auf konkrete Vorfälle mit rechtsextremen Hintergrund im Vordergrund. In beiden Kontexten werden der Austausch und die Vernetzung zwischen Akteuren gefördert.
Wesentliche Ziele und Resultate der Beratungstätigkeiten sind die Sensibilisierung, Fortbildung und Professionalisierung, Konzeptentwicklung und Erarbeitung von Qualitätsstandards im Umgang mit rechtsextremen und rechtsextrem-orientierten Jugendlichen.
Handreichung zur Rechtsextremismus -Prävention und -Intervention in der Jugendarbeit. Für eine menschenrechtsorientierte Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus. (2006); Hg: MBR Berlin und VDK e.V.; 120 Seiten
Ein Auszug aus der Handreichung wurde im Themenschwerpunkt Rechtsextremismus der Bundeszentrale für politische Bildung veröffentlicht.
Zum Artikel ‘Rechtsextreme Jugendkulturen’ bei bpb.de
Einen weiteren Auszug finden Sie dort unter dem Schwerpunkt “Rezepte gegen Rechtsextremismus”.