UPDATE: Rechtsextreme Aktivitäten am 8. und 9. Mai

Ausgerechnet am Tag der Befreiung will die NPD erneut provozieren. Nach MBR-Informationen hat die rechtsextreme Partei für den 8. Mai eine Kundgebung mit 25 Teilnehmern in Karlshorst und eine weitere in Buch angemeldet. Am Tag darauf wollen Reichsbürger, Hooligans, Rechtsextreme und Verschwörungstheoretiker vor dem Reichstag aufmarschieren.

Am 8. Mai jährt sich zum 70. Mal das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa, es ist der Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus, der Tag an dem Deutschland 1945 in Berlin-Karlshorst die bedingungslose Kapitulation unterzeichnete. Eben an diesem Tag und an diesem Ort plant die rechtsextreme Szene eine Kundgebung abzuhalten. Eine einschlägig bekannte Einzelperson hat für den gesamten Tag eine Kundgebung angemeldet. Schon das Motto der Veranstaltung “Wir trauern um unsere deutschen Gefallenen des 2. Weltkrieges” zeigt, welche Perspektive auf die Geschichte die Veranstaltenden einnehmen. Für die rechtsextreme Szene ist der 8. Mai ein Tag des Trauerns – erinnert wird lediglich an deutsche Soldaten („Gefallene“). Die Veranstaltenden rechnen laut Pressestelle der Polizei mit 50 Teilnehmenden und haben bisher noch keinen genehmigten Ort für ihre Versammlung zugewiesen bekommen.

Die anfangs geplante NPD-Kundgebung in Mitte wurde am Mittwoch überraschend abgesagt. Dafür will die Partei jetzt das Gedenken in Buch stören. Unter dem Motto „70 Jahre Befreiungslüge – wir feiern nicht“ wollen die Rechtsextremen in der Wildbergstraße, direkt vor dem russischen Denkmal von 14 bis 15.30 Uhr eine Kundgebung abhalten.

Für den 9. Mai wiederum ist unterdessen eine überregionale rechte Kundgebung im Berliner Regierungsviertel angekündigt. „Reichsbürger_innen”, Verschwörungsideolog_innen und Aktivist_innen einer rechten Abspaltung der so genannten „Montagsmahnwachen” wollen sich am diesem Tag versammeln, um vor dem Reichstag gegen das „BRD-Regime” zu demonstrieren. Obgleich die in sozialen Netzwerken erreichten Zustimmungswerte bei Weitem nicht erreicht werden dürften, erscheint eine Teilnehmer_innenzahl bis hin zum oberen dreistelligen Bereich möglich.

Aktuelle Informationen finden Sie hier laufend ergänzt. Alles zu geplanten Gegenprotesten finden Sie bei Berlin gegen Nazis.

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